16.9.12

Werkstattfoto Woche 38/2012


"Herz-Licht-Finsternis" - Station 6


Adam und Eva        1995

 Mischtechnik auf Hartfaser, zwei Teile, je  230 x 100 cm

Adam und Eva sind als Urpaar der Menschen eine Art Prototyp für jede Begegnung zwischen Mann und Frau. In diesem Diptychon spielen aber historische, religiöse oder psychologische Aspekte überhaupt keine Rolle. Denn es geht um den Akt der Malerei selbst. Beide Bilder sind nahezu monochrom gehalten, so dass die Aufmerksamkeit automatisch auf den Pinselstrich und die Verteilung von Flächen und Formen gelegt wird. Dabei spielt auch die Größe des Formats eine entscheidende Rolle, die es nicht mehr möglich macht, mit intimen malerischen Gesten zu operieren. Vielmehr soll spürbar werden, wie sich die beiden menschlichen Figuren aus dem mit dem ganzen Arm geführten Schwung des Pinselhiebes ergeben und sich mit wenigen Akzenten aus dem malerischen Grund herausschälen.

In der ursprünglichen Fassung, die im Freiburger E-Werk ausgestellt war hatte das Diptychon noch eine „Predella“, bestehend aus fünf kleinformatigen Bildern, welche die Geschichte von Adam und Eva weiter erzählten: Die Vertreibung aus dem Paradies.


"Herz-Licht-Finsternis" - Station 5.


Egmond         1990

 Mischtechnik auf Hartfaser, zwei Teile, je  220 x 90 cm

 Beide Teile des Bildes sind als Diptychon unmittelbar nebeneinander und zusammen entstanden. Zu sehen ist das an der parallelen Farbigkeit, die hauptsächlich mit Tönen aus dem eigentlich unfarbigen Bereich spielt, sieht man einmal von der gelben Spur auf der linken Tafel ab, die eine Tempelarchitektur andeutet. Dieser Bildteil zeigt auch bedenkliche Auflösungserscheinungen, so dass dies wohl sein letzter öffentlicher Auftritt sein wird.

Allerdings hat „Egmond“ eine ungewöhnliche Lebensgeschichte. Der Titel hat mit dem Dargestellten kaum zu tun und spielt auf eine wichtige Urlaubsreise nach Egmond aan Zee im Frühjahr 1990 an. Kurze Zeit später schickte ich das Werk auf die Aspirantenmausstellung für das Stipendium in der Villa Massimo, wo es nur ganz knapp scheiterte. Und der linke Teil des Diptychons hat sogar noch einen Fernsehauftritt: Allerdings um 90 Grad gedreht hängt es in einem Salon, in dem der Spielfilm „Das letzte Wort“ von Didi Danquart spielt, der im Herbst 2012 oder im nächsten Frühjahr als „Mittwochsfilm“ in der ARD laufen wird. Dabei landet sogar ein Schuss in dem Plateau. Dafür hatte man eigens eine Kopie des Bildes anfertigen lassen.


11.9.12

"Plakat Wand Kunst" in Rastatt

Unter dem Titel "tapis tableaux" zeigt der Verein "Plakat Wand Kunst" 18 großformatige Bildtafeln auf der Wiese "tapis vert" hinter dem Rastatter Schloss. Dabei ist auch Rainer Braxmaier mit einer Arbeit vertreten. Eine weitere Plakatwand  aus der Serie "Monets Boot kentert im Seerosenteich" ist derzeit in Oberkirch auf dem Platz vor dem Gesundheitszentrum ausgestellt.

10.9.12

"Herz-Licht-Finsternis" - Station 3


     Die schwarze Zeit  1986

 Mischtechnik auf Hartfaser, fünf Teile, je 230 x 60 cm


Die Serie, die ursprünglich aus sechs Teilen bestand, gehört zu den zentralen Arbeiten in meinem malerischen Werk. Es sind die ersten Bilder, die ich nicht mehr auf Papier, sondern direkt auf  Hartfaserplatten gemalt habe - drei auf die glatte Seite, die anderen auf die raue Seite des Werkstoffes. Bewusst dominieren die drei Farben Schwarz, Weiß und Rot die Gestaltung. Ich habe auch auf feine „Peinture“ verzichtet, zugunsten einer grob geschnittenen Darstellungsweise, die sich stärker dem Collageprinzip annähert. Neben Acrylfarbe sind auch Pappe, Holz und Bitumen die Gestaltungselemente.

Inhaltlich spiegelt der Bilderzyklus eine schwere Lebenszeit. Die verwendeten Metaphern verweisen auf Zukunftsangst, Krankheit, Tod; im Ganzen eine pessimistische Wut, welche diese Ängste aber auch kraftvoll bannen sollte.


4.9.12

Werkstattfoto Woche 36/2012