"Herz-Licht-Finsternis" - Station 12
Herbstlicht 2010
Mischtechnik
auf Hartfaser, vier Teile, je 70 x 50 cm
Der Titel „Herbstlicht“
beinhaltet zugleich auch sein Gegenteil - die Finsternis. Die Bilder verzichten
vollkommen auf ein konstruktives Gerüst. Jegliche Binnenzeichnung ist vermieden
und durch eine „all-over-Struktur“ ersetzt. Leichte Verdichtungen der
Farbspuren gibt es allenfalls zu den Rändern hin. Manchmal kann man auch
erkennen, dass der vertikale Fluss der Farbe das milde Hochformat eher stützt,
als sich ihm bewusst entgegenzustellen.
Man schaut gewissermaßen in
ein farbiges Fenster hinein. Die Auswahl der dominanten Farben jedes Bildes
gibt vielleicht einen Hinweis auf den klerikalen Hintergrund der Serie.
Tatsächlich hat das Format seinen Ursprung in den Kreuzwegbildern des
Schwarzacher Münsters (siehe Station 9). Damals hatte ich 14 solcher Bilder für
die Ausstellung in der Kirche gemalt. Die vier „Herbstlicht“-Bilder hier sind
eine spätere Modifikation. Sie entstanden für eine Ausstellung in der Renchener
Pfarrkirche. In dem Bau von Friedrich Weinbrenner dort herrscht allerdings eine
ganz andere, helle und aufgeklärte Lichtstimmung, als im mystischen Dunkel der
romanischen Kirche. Die Bilder funktionierten auch ohne den direkten Bezug zur
umgebenden Architektur.
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